Navajo Schmuck
Die Navajo Künstler und Silberschmiede haben eine markante Herstellungsmethode. Die wundervoll, mit Blumen, feinem Draht oder Blättern verzierte Silberarbeit wird meist mit einem einfachen, zum Teil sehr grossen Türkis veredelt. Meist werden auch mehrere kleinere Türkise oder Korallen in die Schmuckstücke eingesetzt. Manchmal werden auch maschinell gegossene Silber-Rohlinge verwendet, in die dann noch der oder die Steine eingesetzt werden.
Zuni Schmuck
Die Zuni Schmuckarbeit ist eine der feinsten und edelsten Techniken, die ich kenne. Meist werden Türkis, Koralle, Muscheln und Jet in hochpräziser Feinarbeit als Mosaik in die Silberfassungen eingearbeitet. Sie bestechen durch ihre farbenfrohe und detaillierte Handarbeit. Man sagt auch, dass es den Zunis nur möglich war, diese Technik anzuwenden, da in der Nähe des Pueblos die Eisenbahn durchführte und sie so einer der ersten Stämme war, der elektrischen Strom hatte, um die Maschinen zu betreiben, die nötig sind, um die Steine so präzise zu schleifen.
Hopi Schmuck
Der klassische Hopi Silberschmuck hebt sich eindeutig vom Navajo- und Zuni-Schmuck ab. Er ist fast ausschliesslich aus sogenanntem Silver-Overlay hergestellt. Es werden mittels einer sehr feinen Säge wundervolle Formen und Figuren aus einer Silberplatte ausgesägt, welche dann auf eine andere Silberplatte aufgelötet wird. Dies ergibt dann eine Vertiefung im Schmuckstück, das einen mehrdimensionalen Effekt auslöst. Die Hopi's haben es verstanden, ihre Kunst des Silberschmiedens auf dem Markt anzupreisen. Von allem indianischen Silberschmuck, den man kaufen kann, ist der original Hopi-Schmuck der teuerste. Mittlerweile wird bei uns auf den Märkten viel Schmuck angeboten, der wie Hopi-Schmuck aussieht, aber nicht von Hopis gemacht wurde. (Vieles wird in Mexico hergestellt)
Die Verarbeitung von Silber
Die Popularität und die Beliebtheit der Kunst des Indianischen Silberschmuckes im 20. Jahrhundert ist zurückzuführen auf einen Navajo namens Atsidi Saani, der die Kunst des Silberschmiedens in Fort Defiance, Arizona, ca. 1850 von einem spanischen Silberschmied erlernte und die Techniken dann an anderen Indianern weitergab. Als die Navajo ca. 1868 zu ihren Mesas, in ihre Heimat, zurückkehrten, nachdem sie von den Amerikanern vertrieben worden waren und der Südwesten von die Vereinigten Staaten annektiert wurde, veränderte sich vieles im Leben der Navajo's. Sie wurden sesshafter und hatten mehr Zeit, voneinander zu lernen. Sie hatten schon früher Kupfer und Messing für die Zaumzeuge und Sättel der Pferde verwendet. Doch nun fingen sie an auch Silber zu verarbeiten. Die Kenntnisse der Silberverarbeitung verbreitete sich schnell, obwohl nur sehr einfache Werkzeuge zur Verfügung standen. Vielfach wurden Silbermünzen aus Mexico später auch der Amerikanische Silberdollar eingeschmolzen und zu Schmuck verarbeitet.
Im späten 19. Jahrhundert erkannten Händler den Indianischen Schmuckmarkt und begannen feinere Werkzeuge und vorgefertigtes Silber an die Indianer zu verkaufen. Diese wiederum gaben als Sicherheit für die Bezahlung der erworbenen Sachen fertigen Silber-, Türkis- oder Korallenschmuck als PAWN (Pfand). Falls die Rechnung nicht nach einer bestimmten Zeit bezahlt wurde, verfiel der Anspruch auf den als Pfand hinterlegten Schmuck, der dann als DEAD PAWN (totes Pfand) bezeichnet wurde und vom Händler verkauft werden konnte. Nach 1950 wurde der Gebrauch von Pawn als Deckung für bezogene Waren innerhalb des Reservates verboten, hat sich aber bis heute in den Gegenden um die Reservationen herum gehalten. Einige der Stücke, die Sie in unserem Shop finden sind ältere Pawn-Stücke die auch als solche gekennzeichnet sind.
Heutzutage besteht in den USA ein grosser Markt für das Indianische Kunsthandwerk. Viele Künstler leben weit ausserhalb der Städte und Dörfer und stellen in ihrem Zuhause ihren Schmuck her. Wenn sie einige Stücke beisammen haben, fahren sie, oft mehr als 2 Stunden, zu einem Trading-Post um dort ihre Schmuckstücke gegen Geld oder Rohmaterial einzutauschen. Die Trading-Post's, die oft schon Jahrzehnte bestehen, haben so eine riesige Auswahl an verschiedenen Schmuckstücken. Einige Traders, die ich kenne, haben mehr als 1000 Künstler, die ihnen ihren Schmuck verkaufen.
Der Türkis
Der populärste Stein, der mit Indianischem Silberschmuck in Verbindung gebracht wird, ist der Türkis. Dieser strahlende Stein ist eines der Hauptmerkmale des bekannten Navajo Silberschmuckes. Meistens in einem "Bett" aus Silber mit verschiedenen Ornamenten verziert, sitzt der Türkis in der Mitte des Schmuckstückes. Beim Schmuck der Zuni-Indianer ist er meistens mit anderen Steinen, sowie mit verschiedenen Muscheln kombiniert. Grundsätzlich ist er einer der wichtigsten Steine der Indianer im Südwesten. Die Farben dieses wundervollen Halbedelsteines variieren von einem tiefen blau über grünlich blau bis hin zu einem klaren hellblau, das an einen wolkenlosen Himmel erinnert. Die Färbung variiert von einer klaren, ungetrübten Farbe, über Steine, die von dunkler Matrix durchzogen sind bis hin zum raren und beliebten Spiderweb-Türkis (Spinnennetz-Türkis). Der Türkis ist ein machtvoller Schutzstein gegen negative Einflüsse, sowie gegen alle Umweltgifte. Er wird auch als Glücksstein getragen, um die Liebe und guten Gedanken anzuregen. Bei den Indianern des Südwestens gilt er als "Geschenk der Götter" und wird mit Pferden in Verbindung gebracht, die in der Wüste Wasser finden.
Verschiedene Qualitäten von Türkis
Vielfach errät man nicht sofort, warum ein Türkis teurer ist, als der andere. Das hat mit den verschiedenen Qualitätsstufen und Behandlungsmethoden des Türkis zu tun. Hier nur kurz die wichtigsten Qualitätsstufen:
Natürlicher Türkis
Türkis, der nicht chemisch oder anderweitig behandelt ist. Vielfach wird er über die natürliche Fundstelle identifiziert. (Sleeping Beauty, Morenci, Kingman...)
Behandelter Türkis (enhanced or stabilized)
Für den Laien ist es nicht einfach, den behandelten vom natürlichen Türkis zu unterscheiden. Der "Enhanced" (verschönert) Türkis wurde behandelt , um seine Farbintensität zu verstärken. Es ist meist harter Türkis mit schlechter, fader Farbe, der elektrochemisch behandelt wird. Hier werden keine Harze oder Farbzusätze verwendet. Der stabilisierte Türkis besteht, wie ca. 90 % des geförderten Türkis meist aus blass blauem Kalkgestein. Durch die Zuführung von Harzen und ev. Farbstoffe, wird der Stein gehärtet und die Farbe wird intensiviert. Stabilisierter Türkis ist härter als natürlicher oder enhanced Türkis.
Block-Türkis (reconstituted, Block-Türkis)
Die mindere Qualität des Türkis-Kalchgesteins wird zu Pulver zerstossen und mittels Harzen und Farbe in eine solide Form gepresst.
Künstlicher, synthetischer Türkis
Wie mittlerweile jeden Edelstein kann auch der Türkis künstlich hergestellt werden.
Die Koralle
Die Korallen wurden schon seit Jahrhunderten als beliebtes Schmuckobjekt getragen. Weshalb sie im Indianischen Schmuck so verbreitet ist, kann ich leider nicht beantworten. Ich gehe davon aus, dass viele Händler, die vom Golf von Mexico und vom Pazific her ins Landesinnere unterwegs waren, Korallen als Handelsgut dabei hatten. Die rote Koralle aktiviert die männliche Energie, den Kreislauf und regt die Schilddrüse an. Es wurde gesagt, dass sie die Emotionen beruhigen und die Schwingung des Menschen erhöhen, damit dieser sich besser auf die Natur und die schöpferischen Kräfte einschwingen kann.
Jet
Jet wird von Laien vielfach mit Onyx verwechselt. Jet ist ebenfalls schwarz, ist aber versteinerte Holzkohle. Sie ist einfacher zu verarbeiten und wird vielfach von den Zuni für ihre feine Steineinlegearbeit verwendet.
Onyx
Dieser meist schwarze Halbedelstein findet sich in vielen indianischen Schmuckstücken wieder. Traditionell wird gesagt, Onyx stehe für objektives Denken, spirituelle Inspiration, grössere Kontrolle über Gefühle und Leidenschaften und für die Überwindung des negativen Denkens.
Muscheln/Perlmutter
Muscheln kommen in den verschiedensten Farben vor. Von der regenbogenähnlichen Abalone Muschel, der pink Muschel über gelbe und weisse Muscheln werden alle in den verschiedensten Variationen in Schmuckstücken eingesetzt. Die Muscheln sind ein, seit langem beliebtes Material für die Herstellung von Indianischem Schmuck. Hauptsächlich die Zuni Indianer haben sich auf die feine Verarbeitung und Einlegearbeiten mit Muscheln spezialisiert.
Andere Halbedelsteine
Mittlerweile verarbeiten viele Künstler auch Steine, die nicht in den traditionellen Schmuckstücken von früher zu finden sind, aber bei den Kunden auf grosses Interesse stossen. So findet man immer öfter Lapis-Lazuli, Hämatit, Malachit, Opal und viele andere Steinarten in Indianischen Silberschmuck eingearbeitet..
(Viele der Heilanzeigen sind dem Buch "Heilung durch die Schwingung der Edelsteinelexiere" von Gurudas entnommen. Erschienen im Urania Verlag)